Erster Tag in Tokyo

Nach zwei entspannten Tagen in Bangkok, in denen wir uns vom Lauf erholt und Japan fertig geplant haben sind wir endlich in Narita gelandet. Die Wetterankündigung im Flugzeug war nicht so super: leichter Regen und 9°C, also 20° weniger als bisher. Die Einreise war schnell und sehr ordentlich, wie auch sonst üblich mit Fingerabdruck und Foto, jetzt kann es also los gehen.

Flight_04_BKK_NRT
Flug von Bangkok nach Tokyo

Zugegeben, das Wetter und die Tatsache, dass wir nur 3-4h geschlafen haben motivieren uns nicht unbedingt rauszugehen aber die Kirschblüte ist da und zwar nur noch ein paar Tage. Außerdem, nach 3 Monate Hitze ist es irgendwie doch spannend frische, kalte Luft zu atmen und den eigenen Atem zu sehen.

Wir haben uns für heute einige Herausforderungen gestellt:
1. Geld abheben, da haben wir nur 3 Versuche gebraucht
2. Japan Rail Pass Voucher eintauschen gegen den JR Pass, das dauerte zwar ein bisschen aber war auch kein Problem
3. Karten für die Tokyo U-Bahn kaufen, ging ebenso leicht weil bisher alle Englisch gesprochen haben
4. nach Tokyo reinfahren und Mittagessen…
Naja, das Reinfahren war noch leicht, es fährt nämlich ein Bus direkt vorm Hotel weg. Dagegen was vegetarisches zum Essen zu finden stellte uns auf eine harte Probe. Wir können ja keine japanische Zeichen lesen und die meisten Restaurants haben keine englische Karte. Nach einer halben Stunde durch Tokyo Station spazieren und Gerichte raten („hmm, das schaut ja aus als könnte es Fisch sein“, “ naja, bei den Plastikbeispielen kann man das nicht sagen „,…) haben wir uns einfach vor die Tür gestellt und gefragt sobald ein Kellner rausgekommen ist. Beim zweiten Versuch hatten wir Glück: englische Karte, Englisch sprechende Kellner und dazu auch noch hilfsbereit, denn ohne Hilfe hätten wir beim Automaten nicht bestellen können.

image

Kurze Erklärung des Ablaufs: man stellt sich in einer Schlange vor dem Restaurant und wartet brav bis man vor dem Automaten ist. Dort sucht man sich aus was man essen will und zahlt es gleich, bekommt dafür pro ausgewähltem Gericht einen Zettel. Dann wartet man wieder bis die Kellnerin sich einen Teil des Zettels abreißt und man dann zu einem Tisch geführt wird wo Wasser schon bereit steht. Recht bald danach bekommt man das Essen (nach Kontrolle der zweiten Zettelhälfte), die meisten Kunden haben recht flott gegessen und sind ebenso schnell wieder weg gewesen. Das Essen war sehr gut und die Portion ausreichend, die Preise westlich und das Lokal klein aber sehr nett eingerichtet, mit Fokus auf Platzmaximierung.

Nachdem wir einander gratuliert haben, dass wir doch noch was zum Essen gefunden haben, beschlossen wir uns in die U-Bahn zu trauen. Vorab muss man sagen: alles ist auf Englisch angeschrieben, die Ansagen in der U-Bahn sind ebenso zweisprachig und die Stationen sind ganz logisch durchnummeriert. Das größte Problem bisher ist, dass die Stationen wirklich riesig sind (wir haben uns an Paris erinnert gefühlt) und man oft recht weit gehen muss.

image

Als „Übungsbeispiel“ für die U-Bahn haben wir beschlossen zu der Shinjuku Station zu fahren die wir morgen auch brauchen werden. Gleich daneben ist nämlich auch der Shinjuku Park, einer der Hauptziele um die Kirschblüte zu sehen. Die U-Bahn Fahrt war kein Problem und den richtigen Ausgang zum Park haben wir auch bald gefunden.
Nach einer Rucksackkontrolle, bei der nicht, wie in Bangkok, nach Bomben sondern nach Alkohol gesucht wurde (im Shinjuku Park darf man kein Alkohol trinken) haben wir unsere Tickets gekauft und duften rein, sogar eine englische Karte des Parks hat sich noch gefunden. Und hier kommt die gute Nachricht: die Kirschblüte ist gerade am schönsten, wir haben es geschafft genau zur richtigen Zeit in Tokyo zu sein, hurra! Schon am Weg vom Flughafen haben wir immer wieder Kirschbäume in voller Blüte gesehen, vor dem Hotel ist auch eine Allee voll damit. Wir sind 2 Stunden durch den Park spaziert, haben die verschiedenen Kirschbäume bewundert, fotografiert und nochmal bestaunt. Interessant zu sehen waren die hunderten Japaner, welche in kleinen Gruppen auf Decken unter den Bäumen sitzend die Sakura (Kirschblüte) feierten.

image

image

In ganz Tokyo ist dieses Thema an jeder Ecke zu finden, die Supermärkte und viele andere Geschäfte sind mit Kirschblüten geschmückt, die meiste Werbung ist in diesem Thema gehalten, sogar in Restaurants gibt es Spezialangebote.

image

Danach war uns einfach schon zu kalt und sowohl Kameras wie auch Handys waren so gut wie leer, außerdem stand sowieso schon wieder Essen am Programm.
Wir haben Lonely Planet vertraut uns zu einem Izakaya (entspricht einem Beisel in Wien) zu führen und zwar in der Nähe von Ueno, wo wieder ein Park mit viele Kirschbäume auf unsere To-Do Liste stand. Der Izakaya Besitzer war sehr nett, es gab englische Karten und sehr bemühte Kellner die uns erklärt haben was wir gerade essen, und Markus hat sogar ein Sake gefunden der ihm getaugt hat, das alles in einer sehr angenehmen Atmosphäre.

image

image

Danach sind wir nochmal, diesmal nach dem Dunkelwerden, durch die Kirschbäume im Ueno Park spaziert und haben uns vorgenommen den morgigen Abend auch dort zu verbringen, diesmal mit aufgeladen Kameras.

image

Drei U-Bahne später haben wir wieder unseren Bus zum Hotel genommen, heute steht nur noch Schlafen am Programm denn morgen geht es richtig früh los.

2 Gedanken zu „Erster Tag in Tokyo“

  1. „Nihon no yokoso“!
    Obwohl unser erster spontaner Kommentar ob der Fotos „Gemein!“ war, willkommen in einem unserer Lieblingsländer. Wir hoffen, dass ihr von Japan genau so begeistert werdet, wir wir es waren und sind.

    Hier noch ein paar „Last-minute“-Hinweise:
    – Beim „Automaten-Spiel“ immer daran danken, dass man auch ohne weiteres Mais-Suppe da herausbekommen kann
    – Auf dem Fischmarkt gibt es Elektrokarren, die (unserer Meinung nach) nur dazu geschaffen wurden, Touristen lautlos umzufahren
    – Meidet den „Wellness-Tee“ von CocaCola, von uns liebevoll „Motoröl“ getauft
    – Falls ihr da vorbeikommt: Grüßt im Ueno Zoo (hat Montags geschlossen) und in Shirahama bitte die Pandas von Meike ganz lieb
    – Falls ihr in der RushHour mit der Yamanote fahren müsst: Japaner sind in der Regel so klein und leicht, dass man beim Aussteigen ohne Probleme mehrere von ihnen mit nach draussen schieben kann
    – Falls noch irgendwo Zeit ist: http://beertengoku.com/ – Kampai! :)

    Wir sind gespannt, was ihr machen und erleben werdet und wir werden weiter fleissig mitlesen und gedanklich mitreisen.

    Viele Grüße aus Köln,
    Meike und Jens

    PS: Das klingt jetzt zwar wie der jämmerliche Versuch, auch mit einer Aktivität angeben zu wollen, aber wir fliegen morgen nach Aberdeen. Immerhin etwas … ;-)

    1. Arigato gozaimasu … Beertengoku habe ich gerade begonnen zu studieren. Aberdeen ansich klingt ja ok aber Brewdog AMG ist grenzgenial, da beneide ich euch doch sehr. Habt ein super Fest und bringt mir ein paar gute Anregungen mit, ich habe gestern DIY-Dog ein wenig gelesen und hoffe bald wieder selbst zu brauen. Danke für die Tipps, den mit Japanern aus der Bahn schubsen haben wir schon ausreichend getestet ;)
      Sayounara Alina & Markus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert