Auf Wiedersehen Thailand

So, nun ist unser letzter Tag in Thailand gekommen. Der Ausflug in ein uns bereits bekanntes Land in der Mitte unserer Reise hat uns die Möglichkeit gegeben die Akkus wieder aufzuladen. Leider sind wir nicht so viel geklettert und haben auch nicht so viel geplant und gebucht wir wir eigentlich wollten aber dafür haben wir wieder Energie und brennen darauf Japan zu sehen. Wie immer wollen wir auch für Thailand einen kurzen Abriss über unsere Gedanken zum Land geben. Das ist in Thailand ungemein schwerer als in den anderen Ländern zuvor, da wir nicht mehr in der „ersten“ Welt sind und die Diversität daher sehr viel höher ist. Bei unseren ausgiebigen Spaziergängen durch Bangkok kam das wohl am besten zum Vorschein, hier waren Familien die auf der Straße lebten innerhalb weniger Meter neben Designer Hochglanz Geschäften zu finden. Viele Menschen waren sehr freundlich und hilfsbereit uns gegenüber wohingegen andere nur versuchten das meiste aus uns (den Touristen) herauszuholen. Der Unterschied zwischen Bangkok und dem Rest des Landes ist enorm. Besonderes auf kleinen Inseln wo es noch kein Supermarkt hingeschafft hat sieht man noch am ehesten wie das Leben funktioniert, wobei natürlich auch das durch den Tourismus stark beeinflusst wird. In manchen Vierteln Bangkoks gibt es wirklich nur den lokalen Markt und keine Touristen, auch hier ist das Leben vermutlich noch wie vor 20 Jahren. Dort wo jedoch die moderne Infrastruktur und der Tourismus Einzug gehalten haben ist Bangkok mit vielen anderen Großstädten vergleichbar.

Die Öffnungszeiten sind in den vorigen Stationen unserer Reise immer ein kleiner Kritikpunkt gewesen, hier hingegen lassen diese nichts zu wünschen übrig, man kann eigentlich 24/7 Essen, einkaufen und sonst alles machen, das Straßenleben startet in der früh zwar nicht zu früh, bis auf diejenigen die Frühstück verkaufen, aber dauert dafür bis spät in die Nacht.

Unsere Aktivitäten, wenn man das Wort für die letzten drei Wochen überhaupt in den Mund nehmen darf, waren bescheiden und haben sich hauptsächlich auf die Suche nach Essen und Massagen beschränkt, zugegeben gibt es Schlimmeres aber ein wenig Aktion wird uns jetzt nicht schaden. Natürlich haben wir nicht nur auf der faulen Haut gelegen sondern gab es für mich noch Klettern und das eine oder andere Mal laufen, Alina war dafür sehr glücklich mal einen richtigen Strandurlaub zu machen, auch wenn sie dafür die ganze Zeit im Schatten und gut eingepackt sein musste. Etwas das uns in Neuseeland und Australien gefehlt hat war die Möglichkeit etwas neues, landestypisches zu lernen. Thailand ist dafür ideal, da es sowohl typisches Essen wie auch eine traditionelle Massagekunst gibt. Nachdem wir schon bei einem früheren Thailandurlaub einen Kochkurs gemacht haben und es dazu immer toll finden Thai Massagen zu bekommen war es naheliegend, auch mal einen Kurs in der bekanntesten Schule, Wat Po, zu machen. Im Nachhinein sind wir sehr froh, daß wir das gemacht haben und mal wieder mit dem Thema Massage in Berührung gekommen sind. Ewa wird sich vermutlich auch darüber freuen. ;)

Die Tierwelt in Thailand ist zweifellos großartig, jedoch haben wir wie in den vergangenen Urlauben diese meist nur am Markt zum Verzehr angeboten gesehen. Wir sind dann überglücklich gewesen wenn wir irgendwo ein kleines Vögelchen, eine Eidechse oder ein Fischchen gesehen haben. Nach Neuseeland und Australien war das ein eindeutiger Abstieg.

Die öffentlichen Verkehrsmittel funktionieren auf flexibler Preisbasis, je nachdem wie dumm man aussieht zahlt man einen höheren Preis, außerdem verlangen sie eine gewisse Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten da Stationen meist nicht gekennzeichnet sind. Bangkok hat 4 U-Bahnen, von 2 verschiedenen Firmen, die funktionieren gut sind aber sehr teuer und zu den Stoßzeiten ist nicht nur der Ticketkauf mühsam sondern sind sie auch überfüllt.

Der Verkehr ist besonders in Bangkok sehr stark und die Straße als Fußgänger zu überqueren ist eine Herausforderung welche wir meist im Windschatten der lokalen Bevölkerung gemeistert haben, da uns bis zum Schluss kaum klar war wann man sich todesmutig auf die Straße schmeißen soll und wann nicht.

Das Wetter war unerwartet auch hier wieder auf unserer Seite und die versprochene Regenzeit hat sich noch nicht blicken lassen, durch die hohe Luftfeuchtigkeit war die Sonne aber meist nicht so stark, dass sie Alina etwas anhaben konnte und so haben wir die feuchte Hitze eigentlich genossen.

Das Essen, hmmmm… was soll man mehr sagen, dafür nehm ich die eine oder andere Vergiftung gerne in Kauf. Es war meist hervorragend und fast immer super. Auch vegetarisch sind wir problemlos durchgekommen, wir mussten oftmals fragen aber das war problemlos möglich. Manchmal bekamen wir auch extra Gerichte ohne Tiere. Im Verhältnis zu den vergangenen Jahren kamen uns die Portionen aber kleiner vor, vielleicht sind wir aber nur gieriger und verfessener geworden … kaum vorstellbar.

Der marode Fuß hat sich in der Wärme auch erholt und hat den einzigen Test, unseren THCL Lauf, gut bestanden, auch wenn ich es ihm nicht verdenken würde wenn er jetzt wieder streikt nach den Blasen die ich ihm fast schon fahrlässig zugefügt habe.

Ein Thema, das ich nur aus Tradition erwähne ist Craft Beer, hier gibt es nichts, zumindest in dem Bereich in dem wir unterwegs waren, das Thema Bier in Thailand ist noch nicht zum Genussmittel geworden sondern bleibt Lebensmittel. Daher habe ich wieder alle die ich letztes Mal schon gekostet hatte wieder durchprobiert aber Chang, Leo, Singa, Cheers und Tiger sind Industriebiere mit sehr ähnlichem Geschmack, also doch recht enttäuschend.

Die Sprache ist zum ersten Mal nicht mehr in unserem Komfortbereich, denn über Hallo und Danke hinaus ist unser Thai nicht vorhanden. Damit sind wir zum ersten Mal in der Situation nichts verstehen zu können, in Thailand hat die Kommunikation trotzdem super funktioniert. Mit viel gutem Willen auf beiden Seiten haben wir meist irgend was bekommen.

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