Takayama Frühlingsfest

Gestern sind wir zwar nicht weit gekommen, dafür lang gefahren, von unserer letzten Unterkunft in Sakasazakura nach Takayama wo es eines der drei schönsten Festivals Japans, das Sanno Festival, gibt. Dafür sind wir mit dem Bus zurück nach Jomo Kogen gefahren, von dort mit dem Shinkansen nach Toyama und mit 2 weiteren Regionalzügen nach Takayama. Vor jeder Fahrt haben wir uns mit Essen eingedeckt und somit bis zur Ankunft die letzten zwei Tage kalorienmässig wieder mehr als gut gemacht.
Nachdem wir unser Gepäck in einem Schließfach am Bahnhof eingesperrt hatten sind wir vorbei an blühenden Kirschbäumen, Restaurants und netten Geschäften mit Touristensouvenirs Richtung Zentrum spaziert. In einem sympathischen Restaurant haben wir gleich wieder zwei riesige Schüsseln mit Nudeln die mit einem rohen Ei serviert werden gegessen. Das Essen war lecker und die beiden älteren Damen sehr freundlich, trotzdem sind wir recht bald weitergegangen weil wir die Hauptattraktion des Festivals, schön geschmückte 300 Jahre alte Festwägen, noch sehen wollten. Diese waren entlang einer Straße in 20 Meter Abstand aufgestellt und haben zurecht viele Touristen angezogen.

image

image

Um halb sieben war der Start des Abendprogramms, die Prozession der Festwägen, angeführt von einer Gruppe tanzender Drachen wobei je eine Drachenpuppe von zwei Menschen bewegt wurde. Dahinter kamen die Festwägen in einem sehr langsamen Tempo sodass wir nach einer halben Stunde nur drei gesehen hatten und dabei aber die Kälte schon ziemlich spürten. Deswegen drehten wir noch eine Runde durch die Gassen, beobachteten an einer anderen Kreuzung erneut den Drachentanz und fuhren dann zu unserer Unterkunft, ein Minshuku (eine kleine Familienpension).

image

Tag 2:
Heute ging es früh los, unsere Gastgeberin hat nämlich gestern schon angekündigt, dass es um 7 Uhr Frühstück gibt. Den Wecker um 6:30 haben wir allerdings wegen der Zimmertemperatur ignoriert, und so war ich erst um 7:15 fertig, da stand unsere Gastgeberin auch schon vor der Tür um uns zu erinnern, dass es Frühstück gibt. Offensichtlich hatten wir es falsch interpretiert und es war wirklich UM 7 und nicht AB 7. Das Frühstück war traditionell und vegetarisch, das heißt ohne Geflügel, denn sonst waren Fisch, Fischflocken und Schinken dabei. Das verständnisvolle Lächeln und Nicken von gestern bei der Ankündigung, wir sind Vegetarier, hätte uns an unser eigenes vor 2 Tagen in Takuminosato erinnern sollen. Eine Viertelstunde nach uns standen auch die anderen Gäste im Frühstücksraum, ein indisches Pärchen, und nachdem sie auch Vegetarierin ist konnten wir uns darüber austauschen wie es ist als Vegetarier Japan zu bereisen … nicht leicht!

image

Nach dem Frühstück und Auschecken fuhren wir wieder nach Takayama, diesmal mit dem Bus, und besuchten zuerst den Essensbereich des Festivals wo es viele Snacks gab, die meisten davon am Spieß. Wir waren zwar noch satt vom Frühstück aber fanden, dass es unsere Pflicht ist alles auszuprobieren um ein tieferes Verständnis für die Kultur zu entwickeln ;) und entschieden uns für gebackene Teigbällchen und kandierte Erdbeeren, beides lecker.

image

Danach spazierten wir wieder durch die Stadt, sahen den Altar der während der zwei Tage durch die Stadt getragen wird, bewunderten erneut die Festwägen, sahen eine Tanz- und Trommelaufführung und ließen uns von den schönen Geschäften anlocken.

image

image

image

Nachdem wir gestern Abend an einem vegetarischen Restaurant vorbeispaziert waren haben wir heute die Chance genutzt dort zu Mittag zu essen, das Essen war super lecker und richtig schön hergerichtet.

image

Ein weiteres Highlight war die Marionettenaufführung: auf drei der Wägen gibt es 300 Jahre alte, aufwändig geschmückte Marionetten, die aus dem Inneren des Wagens über 20 Seilzüge von mehreren Puppenspielern bewegt werden. Diese geben zu bestimmten Zeiten eine kurze von Musik begleitete Aufführung, wir waren davon nicht sehr begeistert aber vor 300 Jahren war das sicher cool. Viele der anderen Zuseher fanden jedoch Gefallen an der Vorführung.

image

Dann brachte uns eine 2,5 Stunden lange Zugfahrt nach Nagoya.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert