Der letzte Teil dieses Urlaubs war ein zweitägiger Segeltörn nach Grado.
Nachdem wir einen Großteil der notwendigen Arbeiten erledigt hatten kam nun das große Vergnügen. Wir wollen mit dem Babelfish von Monfalcone nach Grado fahren. Grado zeichnet sich nicht nur durch eine entzückender Altstadt aus, sondern auch durch einen zentralen kleinen Hafen inmitten derselben. Wir hatten schönen Wind und segelten mit hoher Geschwindigkeit, nahe der Bauartgeschwindigkeit von 8 Knoten, durch den Golf von Triest.
Nach einer überraschend ruhigen und entspannten Nacht im Hafen, genossen wir unser Frühstück und machten uns frühmorgens auf den Rückweg. Diesmal durfte ich das Boot durch den Kanal aufs Meer steuern.
An sich ist alles groß genug und selbst ein Anfänger wie ich fährt wohl so schnell nirgends dagegen. Etwas herausfordernder ist dann das Meer selbst. Es ist nämlich in Küstennähe sehr flach und nur markierte Fahrrinnen werden regelmäßig ausgebaggert. Zur Markierung dienen verschiedenfarbige Dalben, das sind Baumstämme die im Grund befestigt sind.
Auch hier bei den Dalben scheint auf den ersten Blick weder Gefahr noch besondere Enge. Doch die Erfinder haben nicht mit mir gerechnet, zielsicher setzte ich das Boot nämlich in den Sand, welcher uns zum sofortigen Stillstand bewog. Ein wenig mit dem Motor hin und her brachte auch genau nichts, also Plan B: Markus ins Dingi mit langem Seil zu einem Leuchtfeuer mit Betonsockel.
Hier erwies sich die Knotenkunde von Vorabend als wertvoll und Walter kurbelte an der anderen Seite um das Boot zu lösen.
So waren wir nach kurzer Verzögerung wieder frei und konnten weiter nach Monfalcone segeln. Hier ging es zu Beginn wieder flott mit dem Wind voran, bis gegen Mittag die Ruhe vor dem vorhergesagten Sturm eintrat.
Wir nutzen die Flaute um auch das letzte Segel erstmals zu hissen, so erhofften wir uns von dem Genaker etwas mehr Vortrieb.
Zurück im sicheren Hafen wollte Walter noch den Mast inspizieren um eventuell abgenutzte Stellen zu entdecken, das war viel Gekurbel bis Walter ganz oben war.
Dann hieß es Abschied nehmen, für mich bedeutet das weiter Richtung Westen fahren und für Walter auf seine Kinder warten, die ihn die nächsten Tage begleiten werden. Meine Fahrt zu meiner Mutter nach Lana war angenehm, zwar mit viel Verkehr aber ohne Stau und somit ohne Verzögerung.