Cartago Sightseeing

Nachdem wir zu Silvester um 20h schon eingeschlafen sind und nur kurz um 23h wegen Feuerwerken aufwacht sind startete unser Tag am 1.1. (für Costa Rica) gewohnt früh um 5:45.

Da die restliche Welt noch zu schlafen schien und es Frühstück hier erst ab 7:30 gibt, beschlossen wir den Wanderweg der oberhalb des kleinen Wasserfalls startet zu gehen. Der Pfad war zuerst betoniert und wechselte nach 100m in eine breite Schotterstraße die offensichtlich eher für Autos und nicht für wandernde Gäste gedacht war. Am Anfang war die Straße noch zu gehen, wurde aber nach kurzer Zeit sehr steil und recht rutschig, also schickte ich Markus vor und ging ganz vorsichtig und langsam nach.

Es war wirklich steil, auch wenn die Bilder dem gefühlten 45° Winkel nicht gerecht werden

Kurz vor der letzen Steigung kam er mir schon wieder entgegen mit einem Bild vom Ende des Pfades und nassen Hosenbeine, der Pfad führte nämlich weiter oben durch eine regennasse Wiese.

Aussicht vom Ende des Weges

Wieder unten angekommen gingen wir zu einem entspannten, langen Frühstück über und genossen danach noch die Sonne auf unsere Terrasse, hier wird es nämlich in der Nacht doch recht kühl. Kurz nach 10 rafften wir uns doch noch auf, packten unsere Sachen zusammen, luden alles ins Auto und checkten aus. Erstes Ziel: das neue Quartier, um unsere Sachen dort zu lassen. Dieses befindet sich nur 15 Minuten entfernt, dort angekommen machte uns die freundliche Besitzerin auf und wir lagerten unsere Sachen für den Tag. Da es nicht mal Mittag war, war das Zimmer noch nicht frei, aber wir haben heute eh noch was zu tun.

So fuhren wir mit leerem Auto zurück Richtung Cartago, zu der Glasfabrik die uns der Meriche Brauereibesitzer als Quelle für die kleinen Gläschen angegeben hatte, fanden sie jedoch geschlossen. Die zwei Wachmänner waren aber sehr freundlich und zeigten uns wo der Verkaufsraum sein würde, der ab morgen wieder offen hat. Dank meinem tollen Spanisch und ihrem ebenso guten Englisch verständigten wir uns mit Händen und Füßen, beim Verabschieden rufte mir einer der beiden aber noch „goodbye“ nach.

Zu

Nächstes Ziel: die „Cofradia“ Brauerei, wo es einen Verkostungsraum gibt, 5 Fahrtminuten später standen wir aber erneut vor verschlossenen Türen.

Auch zu

Nachdem weder Shopping noch trinken heute was werden wollten, beschlossen wir uns den geistlichen Freuden zuzuwenden, und im Zentrum Cartagos die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen: eine um 1910 nach einem Erdbeben nicht mehr fertiggestellte Kirche und die Basilica de la Nuestra Señora de los Ángeles. Wir parkten kurz vor ersterem, und gingen über einen großen Platz und durch einen begehbaren Weihnachtsbaum bis zum Eingang.

Dort erwarteten uns eine nette Überraschung: statt einer Ruine gibt es hier einen netten Park, umgeben von den halb fertiggestellten Außenmauern der Kirche. Neben Bäume, einem Teich und einem Brunnen, sowie akkurat geschnittene Büsche und anderen Pflanzen gibt es hier auch eine Krippe mit lebendigen Tieren drumherum.

Wir spazierten von hier weiter bis zur Basilika, die schon von außen sehr hübsch anzusehen war. Innen waren gerade viele Menschen und es gab Pop Musik zum Anhören, wir wurden nicht schlau daraus, ob gerade ein Gottesdienst war oder ob sie immer Musik spielen. Um die Kirche führte ein Weg zu einem Verkaufsraum wo man einerseits Amulette, Heilige Maria-förmige Flaschen und Kreuze kaufen konnte und anderseits sich Heiliges Wasser in selbige Flaschen abfüllen konnte. Witzig waren hier die Vitrinen, die mit Anhänger in der Form von verschiedenen Körperteile gefüllt waren.

Gegenüber der Basilika gingen wir Mittagessen, auch hier sprach man nicht viel Englisch, war aber dafür sehr bemüht sich verständlich zu machen. Alle Tische waren bald besetzt, und die Besitzerin war sehr freundlich, das Essen das wir nach einiger Zeit bekamen war auch lecker. Witzig war der Saft den ich zum trinken bekam, nachdem meine erste Wahl, Ananassaft, nicht verfügbar war: es sollte ein Fruchtsaft sein, schmeckte aber wie Süßigkeiten aus meiner Kindheit: da versteht man schon, warum hier viele (junge) Menschen eher gut beleibt sind. Um auch unsere Kalorieneinnahme zu maximieren kauften wir anschließend noch ein Nachtisch mit dulce de leche und bunten Streuseln bei einer Bäckerei unweit der Basilika, dieses aßen wir bei der Kirchenruine.

Unser nächstes Ziel für den Tag war der Lankester Botanischer Garten, der die größte Orchideensammlung Costa Ricas beinhaltet. Der gesamte Garten war in 8 Sektionen eingeteilt und man konnte einfach unterschiedliche Sammlungen durchstreifen: Orchideen, Japanischer Garten, Sekundärwald, Kakteen und Sukkulenten, Farne, Zingiberales, Bromelien, Palmen.

Ein paar Orchideen
Pflanzen aus der Regenwaldsektion
Es gab auch ein paar Tierchen

Außer den Orchideen haben uns der Japanische Garten und der Farnwald besonders gefallen, die Baumfarne faszinieren uns nämlich seit wir sie zum ersten Mal in Neuseeland kennengelernt haben. Der Kaktusgarten kämpfte mit einem anderen Problem als üblich, die Kakteen waren in Vitrinen untergebracht um sie vor übermäßigem Regen zu schützen.

Überall waren Familien mit hübsch angezogene Kinder und junge Menschen die sich vor den verschiedenen Sehenswürdigkeiten fotografieren ließen. Es war teilweise eine Geduldprobe auf ein schön menschenleeres Foto zu warten, bzw. sich erst was anzuschauen nachdem die Fototermine fertig waren.

Japanisches Tor mit Bromelien, tolle Kombination
Sogar der Stacheldraht wird begrünt

Wir schafften es kurz vor 17h den botanischen Garten zu verlassen und fuhren zurück in unsere neue Unterkunft, wo der Checkin noch auf uns wartete, sowie das beste Quartier das wir bisher in Costa Rica hatten. Die Unterkunft heißt „Chalet Orosi“ und wird von Maelle, einer Französin, geführt. Der Eingang war noch unspektakulär, aber drinnen war alles ganz fein und mit Liebe gestaltet: sauber, trocken, einladend, mit einer voll ausgestatteten Küche mit vollem Kühlschrank (Eier, Milch, Käse), frischem Obst und frischen Brötchen, und zu guter Letzt: eine Badewanne auf der Terrasse, mit Blick auf dem Garten. Letzteres ist auch der Grund, warum wir diese Unterkunft gewählt haben, weil in unserer Wohnung entspannt Baden nicht wirklich eine Option ist. Den Whirlpool probierten wir am Abend auch gleich aus, begleitet von Orangensaft und leckeren Kringelchips die wir unter Tags noch gekauft hatten.

Nach dem Aufwärmen im heißen Wasser kippte ich recht bald ins Land der Träume, während Markus gewissenhaft noch am Hong Kong Blog schrieb.

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