Myvaten

Nach einer doch recht frischen Nacht, wobei mir ja immer die erste Nacht im Zelt recht kalt wird, haben wir uns nach dem Frühstück gleich zu einer Myvatn Rundtour auf den Weg gemacht. Der See ist mit seinen vielen Inseln sehr malerisch und eignet sich vorzüglich als Fotomotiv.

Der erste Halt führte uns jedoch ein wenig abseits des Sees nach Dimmuborgir, einem sehr schönen Lavafeld. Das besondere ist, dass es sich um einen kollabierten Lavasee handelt, der eine große Menge an bizarren Formen hervorgebracht hat, nicht zuletzt eine Höhle in der Form einer gotischen Kirche.

Dann ging es wieder zurück zum See auf die Halbinsel Hofdi, welche auf ein paar Hügeln einen phantastischen Blick auf den See bietet. Ursprünglich wurde das als botanischer Garten angelegt, daher finden sich hier auch schöne alte Bäume und viele kleine Vögelchen, die sich allerdings ungern fotografieren ließen.

Wenig weiter fanden sich in Stripar noch ein kleiner Strand mit einigen Lavasäulen, die direkt am Ufer von Myvaten sehr hübschen Kontrast zum grün und blau bildeten. Diese waren durch einen kleinen Spazierweg verbunden und man konnte sogar ein paar Meter auf die Säulen steigen.

Am Südende befand sich in Skutustadagigar eine kleine Halbinsel mit Pseudokrater, diese entstehen wenn Lava über Feuchtgebiete strömt und das Wasser sich darunter zu Dampf entwickelt und dieser die Lavaschicht durchbricht. Sieht aus wie ein Krater ist aber eigentlich keiner. In dem Fall waren es gleich ein paar Pseudokrater auf einem Haufen. In der Bucht unter diesen hat sich eine Meute Wasservögel versammelt und damit endlich ein williges Tiermotiv abgegeben.

Danach beendeten wir unsere Runde um Myvaten bei Daddi’s Pizza, um endlich wieder was „gscheites“ zu essen. Von hier ging es weiter zum Nordurland Eystra (Blue Lake), ein See der in einem sehr starken türkies leuchtete. Das Wasser wird, bevor es in den See rinnt, geothermal genutzt und der Dampf der Thermalanlagen ist von Weitem sichtbar.

Diese Nutzung brachte uns dann auch gleich dazu beim ersten großen geothermalen E-Werk in Kröflustöd vorbeizuschauen, dort gab es nicht nur eine beeindruckende Anlage mit großen Kühltürmen sondern auch noch ein kleines Besucherzentrum in dem die Anlage auf Bildern und Modellen erklärt wurde. Die ganze Energie kommt nicht von ungefähr, im Zentrum der Anlage steht der Vulkan Krafla, in dessen Flanken zahlreiche Röhren stecken die heißes Wasser zum Kraftwerk transportieren.

Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen auch auf die beiden Krater des Krafla zu steigen und dort eine Runde zu drehen, auch wenn es langsam richtig frisch wurde. Zum Abschluss nahm Alina dann noch eine heiße Dusche ;).

Nachdem wir nun fast den ganzen Tag um Myvaten verbrachten zogen wir mit einsetzendem Regen weiter Richtung Süden bis nach Breiddalsvik. Hier gab es hinter dem einzigen Hotel eine Wiese mit Toiletten bei der wir unser Zelt aufschlagen konnten, dem sogenannten
Campground Blafell Breiddalsvik. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit wurde dann abkassiert und wir durften legal campen.

Von hier zogen wir noch ein Haus weiter zur Beljandi Brewery, einer kleinen Craft Beer Brauerei, bei der wir die einzigen Gäste waren und uns daher stundenlang mit dem Braumeister über Bier, Islands Land und Leute und sonstige Themen unterhalten konnten. Ach ja und Bier gab es natürlich auch.

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