Florenz III & Bologna I

Heute morgen konnte ich das Frühstück in vollen Zügen geniessen, nachdem ich gestern vor dem Lauf lieber nicht zu schwer essen wollte. Nach dem Frühstück haben wir unser Gepäck gepackt und aus dem Hotel ausgecheckt. Die Rucksäcke konnten wir noch im Hotel lagern bevor wir uns bei kühlen 2 Grad und Sonnenschein auf den Weg zur gebuchten Kuppelbesichtigung des Domes gemacht haben.

Beim richtigen Seiteneingang des Doms angekommen mussten wir uns mit ca. 50 weiteren Besuchern anstellen um zum Kuppelaufgang zu gelangen. Dort wurde unsere Reservierung geprüft und wir wurden zum Drehkreuz bei dem dann noch unser Ticket geprüft wurde vorgelassen. Wenige Stufen später waren wir dann am unteren Ende der Kuppel und konnten einen ersten Blick auf die Fresken sowie das innere des Doms werfen. Weiter ging es zwischen der Innen- und Außenkuppel in zunehmend schrägerer Körperposition. Es wurde nämlich durch den Herren Brunelleschi zunächst eine Außenhülle gebaut und erst dann die innen sichtbare Kuppel hochgezogen. Am höchsten Punkt der Laterne angelangt konnten wir außen um die Kuppel spazieren und dabei einen wundervollen Blick auf die Stadt geniessen. Nach dem gestrigen #@*wetter war die Luft schön klar und die Aussicht wunderschön. Nachdem wir zwei Runden um die Laterne gedreht haben machten wir uns wieder an den Abstieg und dabei musste ich unwillkürlich an das Buch vom Herrn Kammerlander „Abstieg zum Erfolg“ denken. Denn bei jeder Stufe bergab spürte ich ca. 10% des gestrigen Marathons auf einmal ( für alle die das nicht kennen, ich spreche nicht von Runners High sondern von Muskelkater in den Waden).

Nach ca. einem Drittel des Abstiegs kamen wir in eine zweite, höhere Gallerie die gleich am unteren Rand der Fresken liegt und somit eine ganz nahe Inspektion deren Qualität erlaubte. Wenn man in einer solchen Höhe malt, kann man scheinbar den feinen Pinsel gegen einer Malerrolle eintauschen. Der fehlende Detailgrad fällt von unten natürlich nicht auf.

Nach gefühlten 3 Stunden erreichten wir wieder sicheren Boden unter den Füßen und wie es ein böser Geist so wollte purzelten wir direkt zum Eingang des Glockenturms (Campanile) raus, welcher glücklicherweise auch in unserem Kombiticket enthalten war. Also wieder rauf in dem Wissen wie lustig der Abstieg wird, auch hier wurden wir wieder mit toller Aussicht und schönen neuen Perspektiven auf den Dom und die Stadt belohnt, über den Abstieg gibt es nichts zu sagen, außer, dass Alina Erste war ;).

Dann machten wir einen kleinen Abstecher in das Baptisterium, ẃelches leider zu einem großen Teil eingerüstet war, da größere Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden. Trotzdem waren wir sehr beeindruckt von der Mosaikdecke im romanischen Stil und den wunderschönen Böden.

Um unser Ticket vollständig auszunutzen haben wir dann auch noch die letzte Domattraktion, die Krypta besucht. Diese lieferte viele Informationen zur Entstehungsgeschichte des Doms, den unterschiedlichen Bebauungszeiträumen und stellte diese mit Objekte aus jener Zeit dar, uns haben es mal wieder die römischen Bödenmosaike sehr angetan.

Nachdem wir endgültig genug vom Dom gesehen hatten gingen wir zurück ins Hotel um unser Gepäck zu holen, und spazierten damit in Richtung Bahnhof, den wir wollten auch noch was von Bologna sehen.

Am Weg dort hin sahen wir uns noch den San Lorenzo Markt an, der mit schön ausgestellte Lebensmittel punktete: Ob Fleisch, Gemüse oder Käse, alles war liebevoll und ansprechend verpackt oder geschlichtet, es war eine Freude durchzuschlendern.

Beim Bahnhof angekommen kauften wir die Tickets und durften sofort einstiegen, da unser FrecciaRossa nach Bologna zeitgleich mit uns beim Bahnsteig ankam. Die Reise war kurz und entspannt und führte hauptsächlich durch Tunnels, sodass man zwar nicht viel von der Aussicht hatte, dafür aber eine halbe Stunde später schon in Bologna ankam.

Vom Bahnhof machten wir uns auf den Weg ins Hotel, was sich als recht schwieg gestaltete da uns immer wieder was vom kürzesten Weg ablenkte: mal irgendwelche schönen Treppen die angeschaut, fotografiert und natürlich bestiegen werden wollten, dann ein schöner Park, darin ein Brunnen mit Schildkröten, bewacht von Meerjungfrauen- und Löwenstatuen. letztendlich schafften wir es doch ins Hotel wo wir gleich einchecken konnten. Wir brachten unser Gepäck aufs Zimmer und liefen wieder in die Kälte hinaus, Richtung Touristeninformation.

Diese befindet sich am Hauptplatz, und ist recht interessant gestaltet: ein großer Raum, am Eingang ist ein Ticketautomat der von gleich zwei Mitarbeiterinnen bewacht wird (eine ist fürs Köpfchen drücken zuständig, die andere schien eher als Dekoration zu dienen), dann an den zwei Enden des Raumes je ein Schalter (mit 1 bzw 2 Mitarbeiterinnen) und in der Mitte verschiedene verschlossen Vitrinen. Die meisten beinhalten Souvenirs, doch eine enthält gratis Broschüren von den Sehenswürdigkeiten, leider ist auch diese verschlossen. Um Broschüren zu bekommen muss man eine der Damen beim Ticketautomat danach fragen (ja nicht eine hinter den Schaltern), ihr durchs Glas die benötigten Broschüren zeigen woraufhin diese für 5-10 Minuten nach hinten verschwindet. Nach der Wartezeit, in der wir dachten sie hätte uns vergessen, bekamen wir einige Broschüren, erst nachher haben wir bemerkt, dass nur ca. 50% der Broschüren die richtigen waren, die anderen die wir wollten haben wir nicht bekommen, dafür welche die uns nicht interessierten. Das war aber nicht so schlimm, weil die Informationen drin nicht wirklich informativ waren, da findet man auf Google deutlich mehr.

Bei einem der zwei Schalter haben wir Tickets für den „Torre degli Asinelli“ bekommen, ein 97m hoher Geschlechterturm. Früher haben über hundert solcher Türme das Stadtbild Bolognas geprägt, die meisten sind bei Erdbeben eingestürzt oder sind jetzt in stark gekürzter Form in anderen Gebäuden integriert. Der „Torre degli Asinelli“ ist einerseits dafür bekannt, noch in seiner vollen Größe zu stehen und außerdem durch sein Nachbar, die Garisenda, ein 45m hoher Turm der schiefer ist als der Turm von Pisa.

Weil bis zu unserer ausgesuchten Besuchszeit noch fast eine Stunde war, haben wir uns die Basilica San Petronio angeschaut und anschließend eine Kleinigkeit in einer Pasticceria unweit des Turms gegessen.

im Turm selbst hat man 40 Minuten Zeit, wobei gefüllt die Hälfte davon mit Treppen rauf und runter steigen verbracht wird. Dafür kriegt man von oben eine wunderschöne Aussicht über die Stadt und ein paar Sonnenstrahlen dazu ab ;).

Nachdem wir uns an der Aussicht satt gesehen hatten, ging es weiter zu einem Spaziergang durch die Fußgängerzone der Altstadt, wo wir die verschiedenen Palazzi und Kirchen und die schönen Auslagen der Geschäfte und Restaurants bewunderten. Zwischendurch machten wir eine Aufwärmpause in einem Kaffee, wo wir ein Tee und einen frisch gepressten Orangensaft tranken, dazu bekamen wir Chips und Kekse als Antipasto.

Der nächste Stopp war eine Buchhandlung die in einem renovierten alten Warenhaus auf drei Ebenen untergebracht war, in dem früher eine kleine Kirche gestanden war. Die Kirchenfront kann man noch immer an einer der Wände der Bücherei sehen.

Der letzte Programmpunkt für den heutigen Tag war ein Besuch bei Brewdog, man muss ja die eigene Brauerei nach Kräften unterstützen. Das Pub selbst war eines der weniger schönen, der typische Brewdog Flair hat etwas gefehlt, dazu hatte es gefühlte -10°C. Trotzdem hat es Craft Bier gegeben, also genoss Markus einen Tasting Paddle (Deaf Mermaid, Hello my name is Sofia, Santa Paws (durchaus feines dunkles bitteres), Moor (Stout) sehr rauchig). Zu Abend aßen wir auch gleich dort das klassische Bar Food. Damit kennen wir nun schon 6 Pubs unserer Brauerei und das in Bologna war das schwächste.

Nach dem Besuch waren wir schon vollends durchgefroren also gingen wir zügig zurück ins Hotel durch die bittere Kälte, und nach einer heißen Dusche auch gleich ins Bett.

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