Mekong Delta

Eigentlich wollten wir ursprünglich ein paar Tage ins Mekong Delta, wo die besonderen Reize der kleinen Kanäle und versteckten Seen warten, allerdings haben wir keine Informationen dazu gefunden bzw. mussten diese sukzessive der Landgewinnung weichen. Dementsprechend haben wir uns schweren Herzens entschlossen mal wieder eine geführte Tour mit dem „Besten“ in einem Tag zu machen. Die letzte geführte Tour dieser Art ist 4 Jahr her und war in Thailand, danach haben wir eigentlich immer mehr Freude gehabt alles selbst zu organisieren.
Die Tour begann schon mal mit dem zu erwartenden Start, sie war nämlich 45 Minuten verspätet. Dann fuhren wir zu zwanzigst in einem sehr engen Minibus 2,5 Stunden ins Delta, dazwischen gab es eine kurze Pause in einem Rasthaus mit sehr schönem Garten.

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Mekong Rest Garden

Nach einer weiteren Stunde Busfahrt stiegen wir in Cai Be ins Boot um.

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Cai Be Pier

Vom Pier ging es gleich zum ersten Programmpunkt, dem Floating Market, der leider nur noch aus 5-10 Boten bestand, was laut unserem Guide an der schnellen Entwicklung in der Gegend liegt, hier wurden in den letzten Jahren große Investitionen in die Infrastruktur wie Straßen getätigt, damit bleiben die Kunden aus und der Markt verschwindet, denn heute hat jeder ein Moped und kein Boot wie früher. Interessant war zu sehen, dass die einzelnen Händler an Bambusstangen ihre Ware hängten um aus der Ferne ersichtlich zu machen was verkauft wird.

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Schwimmender Markt

Von hier ging es leicht enttäuscht zu einer kleinen Produktionsstätte für Süßwaren, ich denke die produzieren nur für die Touristen, die ihnen die Ware gleich abkaufen. Interessant war es trotzdem die einzelnen Schritte zu sehen, zumal nach wie vor viel Handarbeit notwendig ist. Dabei werden Kokosnüsse geöffnet, das Fruchtfleisch ausgekratzt und anschließend gepresst, die wässrige Phase wird eingekocht und das Öl wie das ausgepresste Fruchtfleisch anderweitig weiter verarbeitet. Der eingekochte Kokossaft hat einen leicht karameligen Geschmack vom Fruchtzucker, dem werden noch Zutaten wir Ingwer oder Erdnüsse beigemengt und dann in lange Formen gegossen. Die getrocknete klebrige Masse wird in kleine Stücke geschnitten und mit Reispapier umwickelt. Dieses wird dann mitgegessen während die zweite Verpackungsschicht, normales Papier, dem Branding dient.

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Kokos Zuckerl

Im selben Gebäude wurde auch eine Art Popreis erzeugt, welches mit der Kokosnussmasse auch zu Süßigkeiten verarbeitet wird. Interessant war der Vorgang des Aufpopens, da hier der ungeschälte Reis mit vorher stark erhitzem Sand vermischt wird. In wenigen Sekunden poppt der ganze Reis auf und wird dann durch mehrere Siebschritte vom Sand und von den Schalen befreit bevor er mit dem Kokoszuckersaft gemischt wird.

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Puffreis

Dann spazierten wir zu einer Imkerei bei der wir Honigtee mit Zitronengras tranken und einen Bienenstock gezeigt bekamen. Man versuchte uns auch Royal Jelly, die Nahrung der Königin, mit einem sehr schlecht ins Englische übersetzen Zettel zu verkaufen, aber außer einigem Schmunzeln löste dieser keinen Kaufrausch aus. Schon zu sehen war, wie einfach die Bienen gehalten werden, wir spielen ja auch mit dem Gedanken Bienen zu halten und bei uns erscheint das aufwändiger.

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Mekong Imkerei

Von hier ging es dann per Boot zu einem bescheidenen Mittagessen, was mich aber bei der Hitze gar nicht gestört hat, meine Uhr zeigte nämlich 40 Grad im Schatten an. Für uns gab es Reis, frittierten Tofu und Frühlingsröllchen, das Ganze musste man aber am Teller suchen. Dann hatten wir eine Stunde Pause, die wir zum Erkunden der Insel mit einem Spaziergang durch Obstgärten mit Bananen, Papaya, Mango, Durian, Jackfrucht und vielen anderen die wir nicht erkannten, da sie aktuell keine Früchte trugen, nutzen.

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Obstgärten

Von hier fuhren wir wieder eine Etappe mit dem Boot zum folkloristischen Programmpunkt in dem uns lokale Musik mit Gesang und Tanz dargeboten wurde. Ich vermute mal die sollten komisch sein, Alina hat es gut gefallen und ich war peinlich berührt.

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Folklore

Von dort ging es mit einem Ruderboot durch kleine Kanäle, indem jeweils 4 Touristen von einem zierlichen Mädchen gegen die Strömung gerudert wurden. Damit die Sonne nicht zu stark brennt bekamen wir auch alle einen hübschen Reishut aufgesetzt. Das Highlight war ein Blockade durch einen Baum, den der Bauer auf dessen Grund dieser stand vor unseren Augen mit einer Machete wegräumen musste.

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Nach ca. 2 Kilometer wurden wir wieder ins Hauptboot verladen und bis zum Ausgangspunkt geführt. Diesmal war nicht nur der Verkehr dichter, nein, auch der Bus voller und bis zum letzten Platz ausgebucht. Damit gestaltete sich die Rückfahrt als sehr unangenehm. Nach drei Stunden taten unsere Sitzknochen dann schon ziemlich weh.

Alles in allem war es ein erfolgreicher Ausflug der sich ausgezahlt hat, auch wenn der Markt ein ziemlicher Reinfall war und der Transport im Bus nur mühsam war, nach dem Verwöhnprogramm mit Japan Rail war die Latte auch sehr hoch gesetzt. Wir haben viel gesehen und hätten alleine sicher drei Tage gebraucht ähnlich viel zu erleben. Somit überlegen wir doch sowas nochmals zu machen.

Der Abend gestaltete sich entspannt, zunächst haben wir den Transport für die nächste Etappe morgenfrüh gebucht und dann haben wir nach der guten Erfahrung von gestern unser Essen im Hum wiederholt, sicher wurden wir auch ein wenig von der über 50 Seiten dicken Karte gelockt, bei der wir gestern schon nicht alles kosten konnten.

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Wenn wir schon bei Wiederholungen waren haben wir auch den Heimweg über die Pasteur Street Brewing Company Saigon gemacht, allerdings nur auf ein IPA. Dann wurde nur noch gepackt und geschlafen. Trotzdem wir ja wieder ein Paket nach Wien geschickt haben, schleppen wir noch immer viel zu viel Zeug mit uns herum.

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