Run for THCL world 2016

Nun haben wir Teil 2,5 unser Laufmission erfüllt. Wir wollten ja in jedem Land an einem Lauf teilnehmen um nicht komplett einzurosten. Das mit dem Training haben wir ja schon komplett aufgegeben aber die Idee mit den Läufen halten wir noch immer in Ehren. Da wir in Australien (in Wollongong … ich schreibe den Namen einfach zu gerne) nur so einen kleinen Charity Event gefunden haben, der mit meinem maroden Fuß gerade so machbar war haben wir uns mit der Idee für einen guten Zweck zu laufen angefreundet. Deshalb haben wir diese Idee heute in Bangkok mit einer weiteren, in den Medien viel zu wenig repräsenten Randgruppe, weiterverfolgt. Der THCL world run unterstützt die Cheerleader Thailands ;)))). Man hat es nicht leicht als Philantrop.
OK ich gebe zu ich habe bis zum Schluss nicht herausgefunden warum man sie unterstützen sollte aber die haben einen Lauf organisiert der in unseren Zeitplan gepasst hat und die Distanzen waren auch ideal, wenn auch nicht entsprechend der Ankündigung, mit 6k für Alina und 13k für mich. Interessant war der Name der 13k, es wurde nämlich stolz als „Minimarathon“ bezeichnet. Das mit dem Zeitplan war leider nicht komplett durchdacht, wie ich leider erst nach unserer Anmeldung herausgefunden habe startet der Lauf nämlich am richtigen Tag aber um 05:30 in der Früh. Das kommt davon, dass die meiste Information auf der Seite nicht Englisch war und mein Thai, vor allem das Lesen der Nudelschrift, zu wünschen übrig lässt. Naja in jedem Fall haben wir heute morgen den Wecker um 04:00 Uhr gehört und uns anschließend mit dem Taxi, fast schon munter, in Richtung Start befördern lassen. Der Start und das Ziel dieses beeindruckenden Laufs befanden sich vor einem Einkaufszentrum in der Vorstadt von Bangkok. Als wir angekommen sind war natürlich alles noch stockfinster und wir waren uns nicht ganz sicher ob die Entscheidung eine unserer Besten war. Ich habe dann rechtzeitig den Weg zum Start gefunden und pünktlich um 05:30 ging es ohne große Vorreden, zumindest keine die ich verstanden hätte, los. Die Strecke verlief flach, am Ende meinte meine Uhr es waren 11 Höhenmeter, bis auf ein paar Kanäle die zu überqueren waren ging es einmal um den Block, leider an durchwegs stark befahrenen mehrspurigen Straßen entlang. Von diesen Straßen war eine Spur für den Lauf gesperrt, das bedeutet, dass auf dieser Spur nur Taxis, Motorräder, Fahrräder, Wäschereiwägen, Polizei, Baugeräte, Hunde, Busse und alle denen die „freie“ Spur besser gefällt unterwegs sind, dies aber meist in langsamen Tempo und durchaus rücksichtsvoll, somit wurde der Lauf nicht groß gestört. Die Temperatur zum Start betrug 31°C und die Luftfeuchtigkeit lag bei 83%, bei diesen Bedingungen lief mir nach ca. 107 Metern die Suppe in Strömen runter und dieser Zustand hat sich auch bis ins Ziel nicht mehr geändert. Um den Flüssigkeitsverlust zu kompensieren hatten die Organisatoren ein vorbildliches Netz an Wasserstellen aufgebaut, auf meinen 13 km gab es 5 Wasserstellen, das Besondere daran war, dass in jedem Wasserbecher auch ein Eiswürfel war.

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Nach der ersten Wasserstelle machte sich an meinen linken Fuß eine Blase bemerkbar, das ist vermutlich dem exzessiven Nichttraining geschuldet und es sollte nicht die einzige bleiben. Die lokale Bevölkerung sah der Veranstaltung eher erstaunt entgegen, es gab keine Anfeuerung oder sonstige Motivation eher wurden die Wahnsinnigen, die in der Nacht bei der Hitze herumrennen mit einem skeptischen Blick bedacht oder gar als störendes Hindernis in der Verrichtung der täglichen Aktivitäten wahrgenommen. Nachdem ich mich bei km 7 erfolgreich gegen einen Hund gewehrt hatte, sah ich bei km 11 zum ersten Mal die Cheerleader, die allerdings entgegen ihrer Jobbeschreinung weder gecheert noch geleadet haben oder sich sonst irgendwie um Ihren Lauf kümmerten, zu allem Überfluss waren auch 2/3 davon Burschen. Als bei km 12 auch noch die Sonne ihren Weg nach Bangkok gefunden hatte war mir schnell klar wie gut die Entscheidung war so früh zu starten, denn der letzte Kilometer mit ganz wenig Sonne wurde gleich viel anstrengender. Nichts desto trotz hat sich der Massagekurs und die damit verbundenen Massagen der letzten Tage ausgezahlt, denn bis auf die Blasen bin ich schmerzfrei nach 1:03:25 ins Ziel gekommen.

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Meine Uhr meinte es wären ein paar hundert Meter mehr gewesen aber im großen und ganzen bin ich sehr zufrieden mit der Leistung und werde mich bemühen jetzt doch wieder öfter laufen zu gehen.

Wenige Minuten nach mir ist auch Alina entspannt ins Ziel gekommen, sie ist eine halbe Stunde später zu den 6 km gestartet. Hier war die Zahl an TeilnehmerInnen schon um die 3000 und somit mehr Gedränge am Anfang, das hat sich auch in dem einen oder anderen Stillstand gezeigt. Auch die Sonne war bei Alina schon ein wichtigeres Argument und die Streckenvermessung, denn nach ihrem Telefon waren es an Schluss fast 7 km. Wenn wir so weiter machen wird Alina bald die 10 km laufen. Im Zielbereich hat dann auch noch eine Blasmusik für 5 Minuten gegeigt und das wars an Entertainment. Die Versorgung im Zielbereich war grandios: es gab Wasser und isotonische Getränke mit Eis, heißen Tee, Wassereis in faszinierenden Farben und Geschmacksrichtungen, Obst, frittierte Sachen und das typische Thai Frühstück, eine Suppe mit lauter guten Sachen, aus meiner Sicht das Beste am ganzen Lauf. Leider war es uns nicht möglich uns mit Händen und Füßen soweit zu verständigen, dass wir die offizielle Zeitlisten gesehen hätten und dementsprechend wissen wir nicht was unsere Zeiten Wert sind. Ich denke aber die Zeit ist wieder würdig mit dem ULT genannt zu werden. Dafür haben wir aber noch die Cheerleader beim Üben beobachtet und da ist mir dann klar geworden wofür die Burschen gebraucht werden, denn irgendwer muss die Mädels ja durch die Luft schmeißen.

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Im Hotel gab es dann Dusche und das Versorgen von insgesamt 5 aufgeplatzen Blasen sowie 3 geschlossenen. Die nächsten Tage werde ich meine guten Vorsätze bezüglich laufen gleich mal nicht umsetzen und mich wenig bewegen. Der Grund hat sich nun auch gefunden: meine frisch gewaschenen Socken waren mit recht viel Sand gefüllt, scheinbar in der Wäscherei mit sandigen Sachen gewaschen worden.

2 Gedanken zu „Run for THCL world 2016“

    1. Super, na dann weiterhin viel Spaß und stramme Wadeln im Frühlingsanfang in Wien. Freu mich schon auf eine Runde um den Lauber Lainzer Tiergarten.
      Ciao Markus

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