Beachport

… oder der zweitlängste Bootssteg in Südaustralien. Langsam kommen wir an die Grenze des Massentourismus, unser erster Stopp am heutigen Tag brachte uns nach Beachport. Toller Name, obwohl die Erwartung an dieses touristische Highlight an der Limestone Coast nicht sehr hoch war. Die aus unserer Sicht wunderschöne Küste mit kleinen menschenleeren Stränden, die von vulkanischen und Kalksteinfelsen durchzogen sind wäre ansich schon einen Abstecher wert, die angepriesenen Highlights hingegen waren schon fast skurril: das Ortsschild mit Walskulptur, der zweitlängste Bootssteg des südaustralischen Bundesstaates, ein historischer Spaziergang durch die drei Häuser von vor 1950, den Pool of Siloam (eine Lacke, die sieben mal salziger als das Meer ist, aber aufgrund ihres Geruches trotzdem nicht zum Schwimmen animiert) und eine Panoramastrasse durch die schönere Wohngegend.

image

Um nicht vor lauter Spannung zu hohen Blutdruck zu bekommen sind wir zu Mittag weiter nach Penola gefahren, das war nur als Zwischenstopp gedacht, in dem lokalen Tourismusbüro hatten sie aber dann auch noch ein interessantes Museum mit Dudelsäcken, schottischen Clan Maps und allerlei kuriosen Dingen, wie das Kleid der Miss Australia von 1963, die von dort kam. Penola ist auch der Hauptort der Coonawara Wein Region, das animierte mich dazu mir erneut einen guten Tropfen zu gönnen, soll ja auch den Blutdruck senken, oder so. Diesmal ein Shiraz, der Preis direkt ab Hof ist aber auch hier sportlich 20 AUD ~ 15 Eur, dafür war es aber auch mal ein richtig guter Wein.

image

Von dort, voller Vorfreude auf das Abendessen mit meinen Wein, ging es weiter zur Bool Lagoon, ein Naturschutzgebiet mit Hauptaugenmerk auf Zugvögel, leider war dafür die falsche Jahreszeit und alles war trocken und ohne Vögel. Sogar der Spazierweg zu den Teebäumen war gesperrt. Also sind wir unverrichteter Dinge in den nächsten Nationalpark, den Naracoorte National Caves Park gefahren. Hier war der erste Stopp das obligate Visitor Center. Die Höhlen sind primär aufgrund der archäologischen Funde interessant, dazu gibt es auch einige geführte Touren in die verschiedenen Höhlen. Thomas, der nette Mann im Visitor Center, hat uns gleich die Touren für den nächsten Tag gebucht und uns auch den hauseigenen Campingplatz verkauft. Die einzige Tour die es aus technischen Problemen heraus nicht gab war die Fledermaus Tour, in einer Höhle brüten nämlich im Sommer tausende Fledermäuse, doch Thomas riet uns zum Sonnenuntergang an den Höhleneingang zu gehen und sie beim Ausschwärmen zu beobachten. Zusätzlich schenkte er uns noch den Eintritt zum angeschlossenen Museum mit Nachbauten von vielen ausgestorbenen Tieren, die teilweise sogar animiert waren.

image

Somit gerüstet mit Informationen sind wir noch in die Wet Cave gegangen, die eine führerlose Tour ermöglicht, da konnten wir uns für den Tag wieder ein wenig abkühlen.

image

Dann auf zum Campingplatz, dort lecker gekocht und den Wein verkostet bevor es durch den Busch zu unserem abendlichen Date mit den Fledermäusen ging. Beim Spaziergang durch den Busch haben wir alle paar Meter einige Kängurus fotografieren müssen, sind aber trotzdem rechtzeitig zur Höhle gekommen um noch eine Stunde auf die Fledermäuse zu warten, die nämlich nicht eine viertel Stunde vor sondern eher eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang aus der Höhle fliegen. Dann war es aber ein Spektakel, durch das enorm schwache Licht kaum zu fotografieren, aber sehr eindrucksvoll wenn man den Luftzug der Flügelschläge spürt. Als es schon stockfinster war sind wir durch den Busch zurück zum Auto, das war ein Abenteuer, ich weiß nicht ob wir uns oder die Kängurus sich mehr gefürchtet haben, aber bei all den giftigen Schlangen, Spinnen und Skorpionen und wir keine Ahnung wie nachtaktiv die sind … auf jeden Fall habe ich mir das zweite Glas Wein dann verdient.

image

image

Am nächsten Tag ging es in die Haupthöhle, die Victoria Cave, hier hatten wir eine Führung zu den Fossilien gebucht. Unser Führer war sehr kompetent und konnte uns viele spannende Details erzählen, z.B. wie es ihnen möglich ist herauszufinden ob es ein Beuteltier ist, das geschieht über den Unterkieferknochen. Nach 2 Stunden haben wir mit Eindrücken der Höhle und der prähistorischen Fauna wieder Tageslicht erblickt.

image

Der Versuch noch einen Spaziergang zu machen wurde nach wenigen Metern durch einen gesperrten Weg zunichte gemacht, also war es aus für den Nationalpark. Auf dem kurzen Stück haben wir aber wieder neue Vögel entdeckt, zugegeben unsere Fotos tun der Pracht nur wenig Ehre, auf wikipedia lässt sich aber prachtvolles finden (Red-tailed Black Cockatoo, Galah)

image

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert