So heute ist der große Tag für mich, es geht in Richtung Arenal Brewery also in ein Brauereihotel :). Aber zuvor müssen wir mal richtig wach werden, also geht es nach dem Frühstück zunächste in die “North Field Cafe” – Plantage, denn hier haben wir gestern eine Tour für 8 Uhr gebucht.
Die Tour begann mit den Kaffeesamen und den kleinen Pflänzchen, unsere Führerin erklärte uns wie die Samen zum Keimen gebracht werden, wie sich die verschiedenen Kaffeesorten unterscheiden und was die besten Bedingungen für einen guten Kaffee sind, die da wären: je unglücklicher und gestresster die Pflanze, desto besser der Kaffee. Außerdem erfuhren wir, dass wir uns nicht in der besten Region für Kaffee befinden, da Kaffee 2 Jahreszeiten braucht: eine feuchte zum Blühen und Wachsen, und eine trockene in der die Kaffeebohnen reifen und ihr Aroma entfalten können. In der Region um Arenal herum regnet es aber zu viel, wodurch die Kaffeebohnen viel größer und weniger geschmacksintensiv werden. Übrigens, die Kaffeeblüten riechen sehr ähnlich den Zitrusblüten, sehr angenehm! Weiters erzählte sie uns von den 3 Trocknungstypen:
1) Honigtrocknung, wo die Bohnen aus der Kaffeekirsche geschält aber nicht gewaschen werden (Dauer: 4 Wochen)
2) gewaschen, das ist die häufigste und schnellste Methode (Dauer: 2 Wochen) und
3) natürlich, hier werden die Bohnen in der Kaffeekirsche getrocknet, diese ist die aufwendigste Methode und wird nur selten gemacht (Dauer: 2 Monate).
Nachdem die Kaffeebohnen getrocknet sind, werden sie von der äußeren Schale getrennt, das passiert natürlich maschinell, uns wurde aber noch gezeigt, wie es früher von Hand in 5h langer Arbeit mit einem riesigen Mörser gemacht wurde.
Als nächstes werden die Bohnen geröstet, für Medium Röstgrad dauert es ca. 10 Minuten, für Dunkel 12 Minuten, sprich es ist leicht die Bohnen zu stark zu rösten und sie zu verbrennen. Wenn die Bohnen dunkelbraun und ölig glänzend sind, sind sie verbrannt.
Interessant war auch zu erfahren, dass je dunkler die Bohnen geröstet werden, desto weniger Koffein enthalten sie. Hier wurde uns eine vom Plantagenbesitzer selbst erfundene Röstmaschine gezeigt.
Nachdem der gewünschte Röstgrad erreicht wurde, werden die Bohnen 20 Minuten gekühlt, je nach Zubereitungsmethode (Filter, Espresso, …) verschieden fein gemahlen und schliesslich gebraut.
Zwischendurch haben wir auch ein wenig über Kakao gelernt und bei der Gelegenheit auch diesen Herstellungsprozess durchgemacht. Zunächst sahen wir verschiedene reife Früchte die sich in der Farbe von rot über orange bis hin zu violett erstrecken. Die reife Früchte werden geöffnet und die Bohnen mit Ihrem Fruchtfleisch für 7 Tage fermentieren gelassen. Dann werden die Bohnen getrocknet, geschält und gemahlen, am Ende werden Gewürze und Zucker bzw. Honig hinzugemengt und das ganze ist essfertig. Wir durften auch mahlen und mischen, das Resultat war aufgrund der fehlenden Erfahrung nicht ganz so gut.
Um die Tour vollständig zu machen bekamen wir auch noch einen Einblick in die Zuckerrohrverarbeitung. Auch hier begann alles mit der Pflanze, die wir fertig von den Blättern befreit weiter verarbeiteten, eigentlich nur drei mal mit unterschiedlichem Druck durch Walzen auspressten. Das Ergebnis war ein süßer Saft, den wir auch gleich verkosten durften.
Nachdem wir nun einen Überblick über einige Landwirtschaftszweige Costa Ricas gewonnen haben machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel um unsere 7 Sachen zu packen und einmal um den Arenal See zu fahren. An dessen anderem Ende befindet sich nämlich die Lake Arenal Brewery, die auch gleichzeitig ein Hotel ist und damit unser Quartier für diese Nacht. Die Fahrt war angenehm kurzweilig aufgrund der schönen kurvigen Straßen und tollen Blicken auf den See. Nach eineinhalb Stunden erreichten wir unser Ziel und konnten nach einem kurzen Fototermin mit Brüllaffen gleich einchecken.
Hier nahm ich mir endlich wieder eine Portion Motivation und drehte eine kurze Laufrunde zu den über dem See befindlichen Windrädern, heute auch mit perfektem Blick auf den wolkenfreien Vulkan Arenal.
Nachdem wir den Nachmittag gemütlich gechillt hatten ging es noch zum Biertasting und Abendessen, bevor wir den Tag entspannt ausklingen ließen.
