Meran-Algund Halbmarathon 2017

Nach einiger Zeit haben wir uns wieder auf den Weg nach Südwesten gemacht. Auf den Programm steht ein Besuch bei Frau Muttern und um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden auch gleich der Meran-Algund Halbmarathon.

Den Bewerb habe ich schon 2010 (1:51) und 2011 (1:40) absolviert und bin dabei immer persönliche Bestzeit gelaufen. Dafür sollte er heuer ein weiteres Mal herhalten. Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal Dank Wolfgang den ganzen Winter über trainiert, ja gut die meisten Läufer würden einmal pro Woche laufen nicht als Training gelten lassen aber für mich war das sehr super. Zumal wir auch jede Woche eine neue Strecke gelaufen sind, die Wolfgang aus seiner jahrelangen Trainingserfahrung aus dem Hut gezaubert hat, so ist der Laufwinter gar nicht langweilig geworden. Damit gestärkt habe ich auch noch die 3 Eisbär Läufe vom LCC mehr oder minder erfolgreich hinter mich gebracht und im März sogar die 100 km/Monat Grenze geknackt, für mich ein wahnsinniges Trainingspensum. Lange Rede kurzer Sinn ich war Top motiviert und super vorbereitet um erneut Meran in Angriff zu nehmen.

Der Lauf selbst teilt sich in eine 4,1 km Runde und 2 x 8,5 km Runden. Gefühlt sind dabei jede Menge Höhenmeter zu überwinden, in der Realität sind es aber dann doch nur 130m. Am Tag zuvor beginnt die Startnummernausgabe und die nutzte ich gleich weil Taxi Mama so nett war uns durch die Gegend zu führen. Man erhält für alle 3 Läufe (4, 12, 21 km) das selbe Goodiebag, wie für die kleineren Läufe üblich mit durchaus Ansehlichem gefüllt. Es gab ein Funktionsshirt, ein paar Laufsocken, Schüttelbrot (eine lokale Spezialität), Trinkyoguhrt, Mannerschnitten (eine nicht ganz so lokale Spezialität) sowie eine Kunststofftasche auch von Manner und den üblichen Packen an Altpapier. Beim Ausgang lagen dann auch noch die Funktionsshirts vom letzten Jahr zur freien Entnahme, zwar nur in Large, aber wie das so bei geschenkten Gäulen ist, habe ich trotzdem eins genommen.

Abends ging es dann zur privaten Pastaparty im Hotel Mama mit Kammutpenne mit Gemüsesugo und einem Apfelstrudel. Der nächste Morgen begann wie bei mir üblich vor Wettkämpfen viel zu früh mit dem Frühstück um 06:00 Uhr. Dann fuhren wir gegen 08:30 wieder gemeinsam zur Therme Meran, bei der auch der Zieleinlauf ist, hier trennten sich unsere Wege, die Mädels gingen wellnessen und ich zu den Spinden, die leider gut aber aus waren, das wenig hilfreiche Personal zuckte nur die Achseln und so war ich sehr froh die Mädels noch an der Thermenkasse zu finden um Ihnen meine Gewand anzudrehen.

Dort trennten sich unsere Wege nun wirklich und 5 Minuten vor dem Start wanderte ich in den Startblock, welcher gefühlt deutlich schlechter besucht war als noch vor 6 Jahren. Die Platzsprecherin bestätigte diese Vermutung indem sie 1200 Teilnehmer ankündigte ich vermute, das bezog sich auf alle Bewerbe, da am Ende nur 805 TeilnehmerInnen in die HM Wertung kamen. Sehr gut war das Service der Pacemaker, ich habe im Startbereich folgende Zeiten 1:30, 1:40, 1:45 und 2:00 gesehen, vermutlich gab es noch mehr. Um Punkt 09:30 fiel der Startschuß und da ich einmal vernünftig laufen wollte habe ich mir vorgenommen, solange es meine Ego verträgt hinter den 1:30 Pacemakern zu bleiben um diese Schallmauer zu durchbrechen. Somit ging es im großen Bulk aus dem Startbereich auf die erste kleine Runde.

Da kämpfte ich mich langsam bis zu km 3 zu den Luftballons vor. Der große Nachteil in der Gruppe ist jedoch, dass man keine 2 Meter voraus sieht und da die Strecke erst in der Nacht zuvor von allem Baustellengerät geräumt wurde, waren doch einige Unebenheiten zu überwinden. Nach dem ersten Stolpern beschloss ich dann bei km 5, in grenzenloser Selbstüberschätzung, den Pacemaker zu überholen. Die erste der beiden großen Runden ging auch überraschend gut von den Beinen und ich lag bei km 13 eine Minute vor dem eigenen Plan. Die Geschwindigkeit war aber offensichtlich nicht wirklich haltbar und so ging es in der ersten Steigung der zweiten großen Runde langsam aber sicher bergab mit den Kilometerzeiten, die nächsten 5 km wurden daher unangenehmer als erhofft. Der letzte km war dann nur noch Dank Roberts gutem Tipp, doch auch die Arme mit zu verwenden, zu überstehen, denn in den Beinen war einfach nichts mehr drinnen. Letztendlich überglücklich, mindestens 10 Sekunden vor dem Pacemaker, habe ich das Ziel in 1:29:29 erreicht.

Somit hat Meran wieder alle Erwartungen erfüllt! Im Ziel wurde mir gleich eine Medaille umgehängt und zeitgleich von einem anderen Mädchen der Zeitchip aus der Startnummer abgenommen, diese werden vorbildlicher Weise recycelt. Im Anschluß gönnte ich mir zum ersten Mal nach einem Lauf eine Massage der Waden, da die Schlange echt überschaubar war und nach nur 5 Minuten war ich an der Reihe. Es gibt fraglos gute Gründe mal schneller zu laufen, denn mit meinen üblichen Zeiten war mir die Schlange immer viel zu lang. Auch noch ein Kompliment an die Masseure, die haben vermutlich den härtesten Job an diesem Sonntag von 11:00 bis 14:30 kneten sie an allen erschöpften Läufern herum.

Ein weiterer Medailliengewinner

Dann ging es erst mal unter die Dusche und am Nachmittag noch auf einen kleinen Spaziergang zur St. Hyppolit Kirche und vorbei am Pöltener Weiher. Die Stimmung war bei traumhaftem Wetter mit den Spiegelungen im dunklen Wasser sehr Eindrucksvoll.

Abends ging es dann noch auf eine Pizza und damit war ein schöner aktiver Tag zu Ende.

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