Hanoi

Heute morgen ging es mit der Bahn zu unserem letzten Ziel in Vietnam, nach Hanoi. Dazu wählten wir wieder den Zug, eindeutig die bequemste Möglichkeit, wenn auch nicht die schnellste, die 100 km sollten 2:40 Stunden dauern. Diesmal war der Zug auch richtig voll, eine ältere Generation und damit enger bestuhlt, das war nicht so bequem wie bisher aber noch immer viel angenehmer und günstiger als der Bus.

Zu Mittag aßen wir im Kangaroo Restaurant, das von einem Australier geführt wird welches richtig gute Pommes und vegetarische Burger hat. Nach bald 3 Monaten in Asien war das eine schöne Abwechslung, obwohl wir vietnamesisches Essen gerne mögen.

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Nach dem Check-in im Hotel beschlossen wir die Altstadt bei einem Spaziergang zu erkunden, besondere Aufmerksamkeit widmeten wir dabei den Handwerkerstraßen. Das sind Straßen in denen alle Geschäfte dem gleichen Handwerk nachgehen oder die gleichen Produkte verkaufen, wie zum Beispiel die Silberstraße, die Fischgasse, die Baumwollstraße, die Grasmattenstrasse, die Blechwarenstraße, die Papierwarenstraße oder die Straße der Bambuskörbe. Heutzutage sind viele Geschäfte verschwunden oder zumindest vermischt mit branchenfremden Geschäften, ein paar Straßen davon überleben aber noch und sind zum Teil leicht zu finden an Hand ihres Geruchs, wie die Kräuterstraße, oder ihres Lärms, wie die Metallverarbeitungsstraße.

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Am Weg kamen wir auch an Tempeln, schönen alten Gebäuden und vielen Bars und Restaurants, die uns rein locken wollten, vorbei.

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Außerdem ließen wir uns immer wieder vom Verkehr ablenken, wo vielfach Motorräder und Fahrräder auf beeindruckender Weise für den Transport von Waren verwendet wurden.

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Am Ende gingen wir noch durch einen kleinen Markt mit sehr schön dargebotenen Waren und Verkäuferinnen mit traditionellen Hüten und Körben.

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Nach unserer Runde machten wir eine kurze Pause im Hotel bevor wir uns zum Abendessen aufmachten. Kaum waren wir aus der kleinen Gasse unseres Hotels raus fiel uns auf, dass die Straße verdächtig leer war. Die Touristen und Einheimischen schienen gleichermaßen auf dem Gehsteig zu warten und auf der Straße gab es keinen Verkehr. Da Vietnam sonst so laut ist, herrschte eine fast unheimliche Stille, also fragten wir besorgt eine französische Touristin. Es stellte sich heraus, dass Obama, der derzeit in Vietnam ist, durch ebendiese Straße fahren sollte, die deswegen abgesperrt war. Die Chance wollten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen, also warteten wir mit den anderen noch eine Viertelstunde bis ca 10 Autos, von Motorräder begleitet, vorbei fuhren. Vooollll spannend also!

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Naja, nachdem das auch erledigt war, gingen wir weiter zum Restaurant „Aubergine“, das leckere vegetarische Optionen und eine schöne Atmosphäre bot. Wir konnten hier zum ersten Mal einen vietnamesischen vegetarischen Pho (traditionelle Nudelsuppe) probieren und mit dem in Wien vergleichen, außerdem probierten wir auch ein sehr leckeres Melanzanigericht, von dem ich sehr beeindruckt wurde.
Nach dem Essen gingen wir noch ins Pasteur Pub, das wir schon aus Saigon kannten, damit Markus sich davon überzeugen konnte, dass deren IPA tatsächlich sehr gut ist.

Endlich im Hotel angekommen, erwartete uns eine traurige Nachricht: Luis, ein Onkel von Markus, ist nach langem Kampf gegen den Krebs gestorben, was jeden, der ihn auch nur kurz gekannt hat, schwer trifft. Obwohl abzusehen, kam es doch überraschend, und wir verbrachten den Rest des Abends damit, dass Markus mir etwas mehr von ihm erzählt hat, schöne Geschichten und Erinnerungen an einem offensichtlich lieben und besonderen Menschen.

Der 2. Tag begann mit einem (für vietnamesische Verhältnisse) späten Frühstück, gefolgt von einem Spaziergang zum Mausoleum von Ho Chi Minh, vorbei an einigen auf der Straße frühstückenden Einheimischen.

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Davor angekommen suchten wir den Eingang, was sich als recht schwierig erwies. Am Ende deutete uns einer der Wachen den Weg: es stellte sich heraus, dass sich der Eingang genau auf der anderen Seite des riesigen Areals befand, also mussten wir 20 Minuten lang drum herum gehen, um ihn zu finden. Leider war es zu dem Zeitpunkt zu spät, um den Leichnam von Ho Chi Minh zu besuchen, das war nur bis 10:30 möglich, was wir beim Planen der Tages am Vortag übersehen hatten. So spazierten wir stattdessen nur durch den Park, mussten uns aber recht bald vor einem Regenschauer Richtung Museum retten. Danach suchten wir den Tempel der Literatur auf.

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Dieser ist die um 1070 erbaute erste Universität Vietnams, deren Fokus Konfuzianismus und Literatur waren. Hier sieht man, neben den unterschiedlichen Höfen und Gärten, auf Steintafeln gemeißelte Namen von Absolventen, wobei die Tafeln selbst von riesige Steinschildkröten getragen werden.

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Während wir durch den Komplex spazierten fing es wieder an zu regnen und es schüttete bald so stark, dass wir in einem Tempel auf dem Gelände und den dazugehörigen Souvenirgeschäften Zuflucht suchen mussten. Nach mehr als einer Stunde ließ der Regen nach, sodas wir eine Flucht versuchten, nur um im nächsten Hof wieder regenbedingt eine Zeitlang zu warten. Schließlich wurden wir ungeduldig und gingen durch den starken Regen Richtung Hotel.

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Am Weg blieben wir noch für ein köstliches Mittagessen in veganen Restaurant Jalus, wo uns nicht nur das Essen und die entspannten Atmosphäre sondern auch deren Engagement für Umweltschutz überzeugten. Nicht nur, dass sie möglichst natürliche Reinigungsmittel verwenden, sie haben sogar wiederverwendbare Strohhalme aus Bambus. Ich probierte wieder den vegetarischen Burger, natürlich nur, weil ich ihn mit dem am Tag zuvor vergleichen wollte.

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Nachdem das unser letzter Abend in Hanoi war, mussten wir als nächstes packen und uns für den bevorstehende Flug vorbereiten. Um uns nach diesen Mühen zu erholen, gingen wir nochmal in Aubergine, wieder war das Essen sehr lecker und damit ein würdiger kulinarischer Abschluss des Vietnamaufenthaltes.

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An unserem 3. und letzten Tag in Hanoi mussten wir wegen dem frühen Flug besonders früh aufstehen, schafften aber noch einen schnellen Frühstück bevor wir uns bei Regen und Nebel ins Taxi setzen. Dieser fuhr besonders langsam und, zu unserem Frust, auf Umwegen durch die Stadt bis er, kaum auf der Autobahn angekommen, eine Panne hatte. Das ließ sich aber zum Glück innerhalb einer Viertelstunde beheben, dank unserer vorsichtigen Zeitplanung kamen wir damit noch rechtzeitig am Flughafen an und erwischten den Flieger nach Bangkok, unsere letzte Destination der Reise.

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