Nara & Kyoto Inari Schrein

Heute haben wir uns einen frühen Start vorgenommen, das führte dazu, dass wir schon fast um 10 Uhr in Nara angekommen sind ;). Natürlich nur Dank unserer effizienten Frühstückstechnik, welches von uns schon im Vorbeigehen am Bahnhof besorgt wird um anschließend im Zug verspeist zu werden. In Nara angekommen sahen wir direkt am Bahnhofsplatz einen kleinen Markt der lokale Bioprodukte anpries, da konnte ich natürlich nicht widerstehen und was ist besser als ein Frühstück? Natürlich ein zweites Frühstück, welches ich direkt am Markt auf einer sonnigen Bank verspeiste. So, nun endlich ausreichend gestärkt in Japans erster festen Hauptstadt angekommen konnten wir uns den Sehenswürdigkeiten widmen. Nara wurde 710 mit der Etablierung des Buddhismus in Japan zur Hauptstadt gekürt. Bis dahin im Shintoismus starb mit dem Tod des Kaisers auch die Hauptstadt und eine neue wurde ausgewählt. Als jedoch 75 Jahre nach der Festlegung auf Nara ein Priester versuchte den Thron zu übernehmen wurde die Hauptstadt nach alter Sitte nach Kyoto verschoben um den Einfluss der mächtigen Klöster in Nara zu reduzieren. Somit blieb Nara in den folgenden Epochen von der Zerstörung und den Kriegen weitestgehend verschont und besitzt damit noch immer schöne Tempel, auch wenn der Großteil von Feuer und der Zeit hinweg gerafft wurde, alles was heute noch steht ist aus dem 19. Jahrhundert.

Mit dem Bus ging es in wenigen Minuten zum Tempelpark, der ein riesiges Areal mit einigen Tempeln, vielen Statuen und Gärten umfasst. Zunächst spazierten wir durch einen weniger besuchten Teil des Parks und kauften einige Rehkekse, das sind Kekse, welche an die erneut heiligen Rehe von Nara von den Touristen verfüttert werden. Hier in Nara ist die Anzahl an Rehen doch um einiges größer als auf Miyajima, aber diese hier sind sanfter und besser erzogen oder einfach nur überfüttert, denn ähnlich wie wir kauften fast alle Touristen Rehkekse und fütterten die niedlichen Tierchen damit. Vor uns hat einer eine riesige Tüte voller Kekse gekauft und war sofort von 10 Rehen umrundet, die in ihm ihren neuen besten Freund gefunden hatten. Wir waren ein wenig sparsamer mit unseren Keksen, haben damit aber auch viele Rehe glücklich gemacht. Nachdem wir uns ausreichend, naja für mich ausreichend, mit den Rehen beschäftigt haben sind wir zu den sekundären Sehenswürdigkeiten gegangen.

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Zuerst schoben wir uns durch Unmengen von Touristen zum Todaiji, dem größten Holzgebäude der Welt, obwohl es nach seinem Brand im 18 Jahrhundert nur noch in 2/3 seiner ursprünglichen Größe wieder aufgebaut wurde. Dieses beherbergt eine nicht minder große Buddha Statue (Daibutsu), die 746 aus Bronze gefertigt wurde, die aktuelle Statue ist jedoch aus der Edo Zeit und wiegt 437 Tonnen wovon immerhin 130 kg Gold sind. In einer der Holzsäulen welche die Halle tragen gibt es ein Loch von ca. 50 cm Größe, von dem behauptet wird man würde garantiert die Erleuchtung erlangen wenn man durchkommt. Alle Kinder kamen durch, wir haben es nicht riskiert, so schlecht lebt man als Vegetarier in Japan ja auch wieder nicht um da durch zu passen.

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Wenn man diesen Tempel hinter sich lässt sind auch die größten Touristenströme überstanden und man kann wieder gemütlich durch den Park schlendern. Was wir auch machten um noch ein paar kleinere Tempel zu sehen, angeblich gab es auf dem Gelände einst um die 1000 Gebäude mit prächtigen Pagoden und Tempeln, heute findet sich neben der großen Halle nur noch eine Handvoll Tempel. Wir haben noch Nigatsu-dō und Sangatsu-dō beehrt, denn diese befinden sich auf einem Hügel und bieten einen schönen Blick auf den Park und die Stadt. Beide Tempel sind im Verhältnis klein und bescheiden, bieten jedoch schöne Details und eine sehr angenehme friedliche Atmosphäre.

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Auf dem Rückweg konnte Alina der Versuchung weitere Rehkekse zu kaufen nicht widerstehen und lachte sich damit ein paar neue Freunde an, die ihr sogar noch die Hände wuschen.

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Dann ging es zurück zum Bahnhof, dort wurde ein ausgiebiges Mittagessen besorgt und auf der Fahrt nach Kyoto auch gleich vertilgt.

Kyoto war ja eigentlich der Hauptgrund dieser Tage und so sind wir diesen Nachmittag zum Fushimi Inari-Taisha gepilgert. Dieser Shinto Schrein ist der Gottheit Inari gewidmet, welche für Reis und Sake zuständig ist, somit auch für mich ein sehr wichtiger Ort. Der Fuchs ist Inaris Bote weshalb sich hier in den unterschiedlichsten Schreinen jede Menge Fuchsstatuen befinden. Der Schrein wurde im 8. Jahrhundert gegründet, die aktuellen Gebäude sind jedoch wie fast überall in Japan aus dem 19. Der Schrein zählt zu den beliebtesten in Japan und ist der Inari Hauptschrein, in ganz Japan befinden sich noch über 40000 weitere Inari Schreine, was die wichtige Rolle der Gottheit für Reis unterstreicht. In dem riesigen Park, der einen ganzen Hügel einnimmt, findet sich eine Unzahl an Torii, diese „Schreintore“ ziehen sich über die kilometerlangen Wege des bewaldeten Hügels und ergeben einen faszinierenden Spaziergang. Die meisten dieser Torii wurden von Privatpersonen oder Firmen gespendet. Auf dem Gipfel des Hügels bot sich uns wieder ein schöner Blick auf Kyoto.

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Doch ziemlich erschöpft von diesen beiden Stationen sind wir über den Bahnhof in Kyoto wieder in unser vertrautes Osaka gefahren, wobei wir bei der Gelegenheit noch den Bahnhof von Kyoto genauer betrachtet haben. Dankenswerterweise befand sich dort auch ein hübsches Legomodell des Bahnhofs.

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