Tokyo Sightseeing

Endlich ausschlafen hieß es heute, also sind wir zum ersten Mal freiwillig und weckerlos aufgestanden und haben einen sonnigen Tag vorgefunden. Nach dem Frühstück stiegen wir in den uns schon bekannten Bus nach Tokyo ein, die lange Fahrt nutzten wir mit dem gerade entdeckten WiFi.

Unser erster Stopp in Tokyo war der Tzukiji Fischmarkt durch den wir einen Spaziergang machten und die unterschiedlichen Waren und deren teilweise sehr schöne Darbietung bewunderten, wobei wir die einzeln verpackten Sushi schon zu viel des Guten fanden. Die Thunfisch Auktion hatten wir schon aufgegeben nachdem wir erfahren haben, dass man sich dafür um 4h morgens anstellen muss und auch dann keinen sicheren Platz bekommt. Nachdem Markus beschlossen hat hier eine Ausnahme vom vegetarischen Essen zu machen und am Fischmarkt Thunfisch zu essen haben wir uns für das Lokal entschieden vor dem die längste Schlange war, bestehend aus 100% Japaner. Unsere Annahme, dass die sich auskennen hat sich auch bestätigt, das Restaurant war sehr schön eingerichtet und das Essen war hervorragend. Markus hat eine Thunfischselektion gewählt und auch für mich hat sich ein vegetarisches Omelette gefunden.

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Nach dem Markt stand Akihabara am Plan, das Zentrum der Geek Kultur wo es zufällig auch eine B-Pump Boulderhalle gibt. Wir haben uns natürlich von diesem Zufall dazu genötigt gesehen die Kletterhalle auszuprobieren, vor allem nachdem wir ebenso zufällig unsere Kletterschuhe mithatten. Nach einem 3 minütigen Einführungsvideo in dem es um die Gefahren und die Etikette beim Bouldern ging mussten wir uns noch einige Zetteln anschauen und für alles unterschreiben. Das Highlight der Kletterhalle, der Space Boulder, ein Raum in dem es recht viele in der Wand eingelassene Neonlichter gibt, ist bei Tageslicht nicht allzu beeindruckend, zum Klettern hat es allerdings trotzdem gereicht.

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Nach 2 Stunden herumsitzen mit kurzen Kletterintervallen und dem Ausprobieren aller 3 Stockwerke haben wir uns zufrieden gegeben und sind wieder weiter gezogen. Die Erkenntnis, dass mangelndes Training zu keiner Leistungssteigerung führt hat Markus doch ein wenig überrascht.

Auf dem Umgebungsplan den wir beim Anime Information Center bekommen haben ist Akihabara ein recht großes Viertel, davon haben wir nur die Hauptstraße auf beiden Seiten gemacht bevor wir genug hatten. Neben jeder Menge Elektronikshops und Manga (japanische Comics) haben wir auch immer wieder süß angezogene Mädchen gesehen, die Passanten höflich auf das Geschäft vor dem sie standen aufmerksam gemacht haben. Verstanden haben wir sie nicht aber nett anzuschauen waren sie trotzdem.

Außerdem haben wir entdeckt, daß sich die Bedeutung des Wortes Oktober im Oktoberfest anscheinend noch nicht bis Japan durchgesprochen hat, daher ist es auch nicht ungewöhnlich zur Kirschblüte gleich das ebenfalls in Akihabara stattfindende Oktoberfest zu feiern. Überrascht waren nur wir.

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Zum Essen haben wir übrigens auch was gefunden, Reis mit Gemüse, dreieckig geformt (Onigiri) und in Fischform gebackene Süßigkeiten (Taiyaki) mit verschiedenen Füllungen, für mich Kirschblüte und für Markus rote Bohnen.

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Eine kurze U-Bahnfahrt von Akihabara brachte uns zum Senso-ji Tempel, dem meistbesuchten Tempel Tokyos. Um zum Tempel zu kommen muss man durch eine bunte und schön geschmückte Souvenirstraße gehen wo alles verkauft wird von Essen über Kimonos bis zu normalen Touristensouvenirs.

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Nach den Souvenirs gab es Omikuji, japanische Glücksvorhersagen. Für knapp einen Euro kann man sich ein Stäbchen aus einer Dose rausschütteln, die Nummer auf dem Stäbchen lesen, die dazugehörige Lade aufmachen und sich ein Zettel mit einer Glücksvorhersage rausnehmen. Es gibt allerdings nicht nur positive sondern auch negative Orakelsprüche, es gibt auch eine Bewertung („normales Glück „, „mittleres Glück“, „beinahe Glück“, „halber Fluch“, …), die schlechten kann man ablehnen und an einem Ständer befestigen. Es gibt kein Limit dafür wie oft man ziehen darf bis man sein Glück akzeptiert, außerdem steht geschrieben, dass man sowieso sein eigenes Glück macht und man soll schlechte Vorhersagen nicht zu schwer nehmen. Das allerdings lässt sich leichter sagen wenn man eine gute Omikuji gezogen hat, ich gab mich erst beim zweiten Mal zufrieden.

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Endlich am Tempel angekommen haben wir den ganzen touristischen Trubel hinter uns gelassen, denn der Tempel selbst war schon geschlossen und es kam uns so vor als würden es die meisten Besucher nicht aus dem Einkaufs- und Omikujibereich schaffen, vor allem nicht für mehr als ein paar Fotos.

Glück soll auch das Berühren der riesigen Strohsandalen die am Tor hängen bringen, das machten wir natürlich auch aber hauptsächlich um den Japaner zu zeigen wie groß wir sind, nachdem wir beobachtet haben wie eine kleine Japanerin das Tor erklimmen musste um ihr Glück knapp zu erreichen.

Wir waren glücklich hinter dem Sensoji Tempel noch den Asakusa Schrein, einen der berühmtesten Shinto Schreine von Tokyo in einer sehr ruhigen Atmosphäre inklusive Wasserfall, Steinbrücke, Koifische und Kirschbäume zu finden. Die wenigen die sich so weit getraut hatten fotografierten die Kirschblüten, wir machten es ihnen natürlich nach, vor allem weil der Sonnenuntergang gerade sehr schön war. Hier fanden auch wir ein wenig Ruhe und konnten die Atmosphäre und Ruhe genießen, die Anlage des Parks mit den vielen kleinen Schreinen war sehr idyllisch.

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Eine weitere U-Bahn führte uns nach
Ueno, wo unser erster Abend in Tokyo mit leeren Akkus zu Ende gegangen ist. Hier haben wir uns auch den Gojoten-jinja Schrein angeschaut, wo man sich am Eingang vorm Betreten des Schreins Hände und Mund an einen Brunnen waschen soll. Reingehen in den eigentlichen Gebetsraum durfte man nicht, fotografieren leider auch nicht, dafür gab es Glücksbringer zu kaufen. Ich habe mir einen zum gesund werden ausgesucht, vielleicht bringt der was wenn schon meine Schnupfentabletten es nicht schaffen ;).

Vom Tempel sind wir zum Benten-do Tempel gegangen, vor dem es abends einen Essensmarkt gibt. Mich hat ein gebratener Maiskolben angelacht, Markus hat sich aber von nichts verführen lassen, zugegeben, das meiste war auch Fleisch und Fisch.

Den Rückweg zur U-Bahn haben wir über einer Einkaufsstraße gemacht die etwas unordentlicher und lebendiger war als alles was wir bisher in Japan gesehen hatten, eine Mischung aus Chinatown und thailändischem Markt, eigentlich sehr sympatisch.

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In Tokyo Station angekommen hatten wir noch eine halbe Stunde Zeit bis zur Abfahrt des Buses also haben wir das Sobanudellokal das uns am ersten Tag vorm Verhungern gerettet hat aufgesucht. Die Nudelsuppe war auch diesmal richtig lecker und schön wärmend. Mit der üblichen Busfahrt zum Hotel ging ein langer und schöner Tag zu Ende.

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